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Patrick SchwabeFebruar 20193 min read

SAP BW/4 HANA Alter Wein in neuen Schläuchen oder SAPs neue Wunderwaffe?

Mit SAP BW/4HANA hat SAP im September 2016 ein neues Data-Warehousing-Produkt auf den Markt gebracht. SAP BW/4HANA ist nicht, wie man vielleicht zuerst denken mag, der legale Nachfolger des bewährten Netweaver-basierten SAP BW, sondern wird als komplett neues, separates Produkt angeboten. Es reiht sich somit, neben „SAP BW on AnyDB“ und „SAP BW powered by SAP HANA“, in SAPs bestehende DataWarehouse Produktpalette ein.

Mögen die Unterschiede zwischen einem aktuell-gepatchten SAP BW powered by SAP HANA (insb. des SAP BW, edition for SAP HANA) und dem BW/4HANA SP0 im Augenblick noch gering ausfallen, so lässt SAP doch verlauten, dass größere Entwicklungen und Innovationen nur noch bei SAP BW/4HANA zu erwarten sind.

Das BW/4HANA ist somit als strategisches Produkt anzusehen, denn ein SAP BW 8.0 auf Netweaver-Basis wird es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht geben (Ende der Mainstream-Wartung für SAP NETWEAVER 7.5: 31.12.2022 [2]).

Das Ziel von SAP mit dem BW/4HANA ist klar: Ein Business Warehouse, mit einer schlanken Architektur, welches optimiert und perfekt auf SAP HANA zugeschnitten ist.

Um dies zu erreichen basiert das BW/4HANA nicht mehr auf der SAP Netweaver Plattform, sondern auf einem eigenen, schlanken ABAP Applikationsserver. Dies erlaubte die Entfernung von sehr vielen Altlasten (ABAP Legacy Code). Zudem sorgt die Entkopplung vom SAP Netweaver Release-Zyklus dafür, dass Innovation und Entwicklungen flexibler und schneller veröffentlicht werden können.

Am deutlichsten sichtbar wird die Entschlackung an der Anzahl der verwendeten Objekttypen zum Aufbau des Data Warehouse.

NetweaverBW_vs_BW_4HANA.png

Von ursprünglich 10 verschieden Objekttypen im klassischen BW, wird im SAP BW/4HANA das komplette Data Warehouse aus lediglich 4 Objekttypen aufgebaut.

Durch die Vielseitigkeit und Stärke dieser Objekte sind deutlich schlankere Datenmodelle mit dazu noch höherem Funktionsumfang möglich. Auch die Wartung und Fehlersuche in den Datenmodellen soll dadurch erleichtert werden.

Monitoren und Modellieren in SAP HANA Studio oder über den Browser

Das Modellieren, Administrieren und Monitoren findet im SAP BW/4HANA weitestgehend in den integrierten BW Modelling Tools des SAP HANA Studios (Eclipse) oder über den Browser statt. Die Transaktion RSA1, die Data Warehousing Workbench, ist im SAP BW/4HANA nicht mehr verfügbar.

BW4HANA_Modelling.png

Das neue SAP Reporting Porfolio

Mit der Neuentwicklung von SAP BW/4 HANA erneuert SAP auch die Frontend Clients für die Auswertung und Visualisierung der in SAP BW/4 HANA bereitgestellten Daten. Insbesondere sind dies:

  • SAP Digital Boardroom
  • SAP Analytics Cloud
  • Lumira
  • Analysis for Office
  • Design Studio

Neben den bewährten Tools Analysis for Office und Design Studio stellt SAP mit Lumira 2.0 Self-service Tools bereit. Der SAP Digital Boardroom gibt Führungskräften Zugang zu Kontextinformationen in Echtzeit, Ad-Hoc-Reporting sowie Was-wäre-wenn-Analysen, um bessere Entscheidungen treffen und  Änderungen direkt umsetzen zu können.

Darüber hinaus bietet SAP BW/4HANA zudem auch offene Schnittstellen für BI Tools anderer Hersteller, basierend auf SQL, MDX und ODATA.

Vereinfachte Anbindung von Quellsystemen

Die Anbindung möglicher Quellsysteme wurde stark vereinfacht. Von den ursprünglich 10 verschiedenen Quellsystemtypen bleiben im BW/4HANA nun nur noch 3 übrig. Das Operational Data Provisioning Framework (ODP) wird hierbei das SAP Quellsystem im klassischen BW ablösen. Dabei werden alle Quellsystem-Extraktoren des ODP Frameworks unterstützt.

BW4HANA_Quellsysteme.png

Fazit

  • Mit SAP BW/4 HANA stellt SAP eine hoch performante Business Warehouse Lösung bereit, die perfekt zu SAP HANA passt und die Vorteile der In-Memory Datebank Technologie voll ausspielt.
  • Moderne User Interfaces für das Modelling, die Administration und das Reporting schaffen eine hohe Akzeptanz bei den Anwendern.
  • Die  schlanke und vereinfachte Architektur ermöglicht schlankere Datenmodelle und einen größeren Funktionsumfang.
  • Offene Schnittstellen ermöglichen den Einsatz von Analytics Andwendungen und BusinessIntelligence Tools von Drittherstellern.

 

Links zu Quellen und weiteren Informationen:

http://news.sap.com/germany/sap-bw4hana-14-fragen/

https://apps.support.sap.com/sap/support/pam

https://www.sap.com/documents/2016/09/b001a9de-8a7c-0010-82c7-eda71af511fa.html

https://tfxz.wordpress.com/2016/11/17/technical-summary-of-bw4hana/

https://blogs.sap.com/2016/11/02/bw4hana-in-a-nutshell/

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